Gute Verhältnisse für Anfang Jänner.
Graupel, Pulver, Bruchharsch, tragender Deckel, alles ist zu finden.
In Schattenhängen und
flacheren besonnten Hängen fand man diese Woche immer noch Pulver, während in
steileren Sonnenhängen bereits Bruchharsch vorherrschte. Graupelablagerungen
konnte man auch immer wieder beobachten.
An der Schneeoberfläche
in Schattenhängen war es Anfang der Woche richtig kalt, -14°C (siehe Profil), teilweise
hatte es sogar unter -20°C, laut Messstationen. Wenn man bedenkt dass die
aufbauende Umwandlung bereits bei einem Temperaturunterschied von ca. 0,25 °C
pro Zentimenter in Kraft tritt, ist es leicht nachvollziehbar, dass bei 9,1°C
auf 15cm, also 1,65 °C pro cm, die Umwandlung recht zügig voranschreitet. In
Sonnenhängen wurde die Schneeoberfläche großteils unter Tags wieder feucht,
wodurch sich in der Nacht ein Deckel bilden konnte.
Profil Vorderhirscheben vom 5.1.2020 | 2292m | N | 33°
Grün:
Schneefall bis Anfang
Dezember (3.12.2019). Hier ist die abbauende Umwandlung im Gange. In der
untersten Schicht findet man leicht ausgeprägte Becherkristalle, die auch dabei
sind, sich wieder abbauend umzuwand eln. Die Becherkristalle haben sich vermutlich
auch durch die Hohlräume der Steine am Boden gebildet.
Rot:
Ab dem 3.12. folgte
eine Schönwetterphase. Diese ist für die Kruste verantwortlich. Die kantige
Schicht darunter hat sich durch einen damals großen Temperaturgradient in den
oberen Schichten gebildet. In dieser möglichen Schwachschicht konnte kein Bruch
erzeugt werden. An schneeärmeren Stellen ist dies aber denkbar.
Blau:
Sind die
kleineren Schneefälle vom 9.12.19 und 13.12.19
Violett:
Schneefälle
um die Weihnachtszeit 21.12.-25.12.19.
Der Schnee in dieser
Schicht stammt von abwechselnden Warm- und Kaltfronten, begleitet von teils
starkem Wind. Durch die damit einhergehenden Temperaturwechsel des Neuschnees, entstand
vermutlich die Kantige Schicht (gelb). Ein Gm4 Problem -> kalt auf warum /
warum auf kalt.
Die oberste Schicht ist
eine Mischung aus der alten Schneeoberfläche und den Schneefall am 4.1.20. Wie man
hier gut erkennen kann fängt nicht die abbauende Umwandlung an ihre Arbeit zu
verrichten, sondern die aufbauende Umwandlung ist gleich in Kraft getreten. Den
kalten Temperaturen, einem sehr tiefen Taupunkt und klaren Nächten sei Dank: Hier
fährt man noch Pulver.
Testergebnis:
Es konnten nur zwei
ECTN – Teilbrüche erzeugt werden. Dies nur an Oberflächennahen Schichten. Die beiden
Ergebnisse sind bei diesem Profil eher zu vernachlässigen.
Mit dem Anstieg von
Temperatur und Taupunkt wurde die Schneequalität leider nicht besser, darum
hoffen wir auf baldigen Neuschnee.
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